I. Indikatoren und der pH-Wert

Der Begriff "Indikator" stammt vom lateinischen Wort "indicare" ab, was soviel wie "anzeigen" bedeutet. Ein Indikator ist also (ganz allgemein gesehen) ein Hilfsmittel, welches dem Menschen gewisse Informationen übermittelt (bzw. anzeigt). So zeigt der Tachometer im Auto die momentane Geschwindigkeit an.
In der Chemie werden neben verschiedenen anderen Indikatoren auch solche verwendet, die anzeigen, ob ein Stoff bzw. dessen Lösung in Wasser sauer, alkalisch oder neutral reagiert. Diese nennt man
Säure-Base-Indikatoren. Basen bzw. basische Lösungen sind andere Bezeichnungen für Alkalien und alkalische Lösungen.

Diese Indikatoren sind Farbstoffe, die je nach Zugabe zu einer sauren, alkalischen oder neutralen Lösung die Lösung unterschiedlich färben. Viele farbige Naturstoffe (z. B. die aus roten Weintrauben) können als Säure-Base-Indikator wirken.

 

Auch Rotkohlsaft zeigt diese Eigenschaft. Vielleicht hast Du schon einmal jemandem beim Kochen von Rotkohl zugesehen. Nachdem der Kohl schon einige Zeit gekocht worden ist, wird er häufig mit Essig gewürzt. Hierbei verändert sich die Farbe des Kohls schlagartig von violett nach rot. Rotkohl kann sogar mehrere Farben zeigen. Dies hängt davon ab, wie stark (konzentriert) die zugegebene Säure bzw. alkalische Lösung ist. So reicht seine Farbskala von Rot über Lila bis Kornblumenblau und weiter über Grün bis Gelb.

Die Konzentration einer sauren oder einer basischen Lösung wird als pH-Wert bezeichnet. Sehr starke Säuren können den pH-Wert 0, besonders starke alkalische Lösungen den pH-Wert 14 besitzen. So kann eine Skala (pH-Wert-Skala) von 0 bis 14 angelegt werden, wobei neutrale Lösungen den pH-Wert 7 (genau in der Mitte) besitzen. Mit Universalindikatoren, die ähnlich dem Rotkohl je nach pH-Wert eine unterschiedliche Farbe anzeigen, können unbekannte Lösungen auf Säure- bzw. Basenstärke grob überprüft werden (Bild 1). Ein genauer pH-Wert, der auch die Stellen hinter dem Komma (z. B. pH = 4,75) berücksichtigt, kann nur mit einem genauen Meßgerät ermittelt werden.

Text- und Bildquelle: Uni Bielefeld

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