Salzsäure

Salzsäure

Die Salzsäure (Chlorwasserstoffsäure) ist die wäßrige Lösung des Chlorwasserstoffs, HCl; Chlorwasserstoff löst sich leicht in Wasser unter beträchtlicher Wärmeentwicklung, dabei entsteht die dünnflüssige, im reinen Zustand wasserklare Salzsäure. Die Gelbfärbung der technischen Salzsäure rührt von Verunreiniungen her (Eisen, Chlor, organische Verbindungen).
Aus konzentrierter Salzsäure entweicht wegen des hohen Partialdruckes fortlaufend Chlorwasserstoff; in feuchter Luft kommt es deshalb zur Nebelbildung ("rauchende Salzsäure"). Die handelsübliche Salzsäure siedet bei 108,6° C. Salzsäure ist eine aggressive Säure, die alle unedlen Metalle unter Wasserstoffentwicklung löst ; die Salze heißen Chloride.


Herstellung der Salzsäure

Aus Natriumchlorid gewinnt man Salzsäure mit Schwefelsäure nach der Gleichung:

2 NaCl + H2SO4 Na2SO4 + 2 HCl

in direkt oder indirekt beheizten Muffelöfen (Sulfatöfen) bei 500 bis 600° C oder im Wirbelschichtreaktor. Dabei werden in einem heißen Luftstrom feingemahlenes Natriumchlorid und in heißer Luft zerstäubte Schwefelsäure im stöchiometrischen Verhältnis eingeblasen. Die Synthese aus den Elementen erfolgt nach der Gleichung

Cl2 + H2 2 HCl

in Brennern aus Quarz oder Eisen. Salzsäure wird in großem Maßstab in der Farben-, Textil- und in der Metallindustrie (als Beize) verwendet sowie zur Herstellung von Chloriden, bei der Aluminiumoxidgewinnung und in der chem. Industrie, z. B. zur Gewinnung von vielen Kunststoffen. Auch für die Darstellung von Chlor und von Königswasser (Goldscheidewasser) ist Salzsäure ein wichtiges Ausgangsprodukt.

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