Salze der Schwefelsäure - Sulfate

Reagiert Schwefelsäure mit unedlen Metallen, entstehen ebenfalls salzartige Verbindungen. Mit Magnesium entsteht MgSO4, früher als "Bittersalz" bezeichnet und als Brechmittel benutzt. Es wird heute noch in der Veterinärmedizin eingesetzt.

Die Löslichkeit von Magnesiumsulfat und anderen Sulfaten der Erdalkalimetalle ist deutlich geringer als die der entsprechenden Chloride. Bariumsulfat BaSO4 ("Schwerspat") ist bereits so extrem schwer löslich, dass es für Sulfat-Fällungsreaktionen heran gezogen wird. So werden Schwefelsäure und und die Sulfate mit Bariumchlorid nachgewiesen, womit ein weißer Niederschlag von Bariumsulfat entsteht.

Kristallwasser

Viele Sulfate, insbesondere Natriumsulfat, Kupfersulfat und Calciumsulfat, können Wasser binden und beim Erhitzen wieder abgeben

CuSO4*5H2O ↔ CuSO4*4H2O + H2O

Dieses fest in die Kristallgitter eingebundenen Wasser wird als Kristallwasser bezeichnet.

Das Vermögen, Wasser einzubinden, wird insbesondere beim Calciumsulfat - "Gips!" - genutzt. Naturgips CaSO4*2H2O gibt beim "brennen" einen seine beiden Wasseranteile ab und kommt so als "gebrannter" Gips in den Handel. Beim Verrühren mit Wasser wird dieses wieder eingebunden und es entsteht ein dicht schließendes, Natur nahes Füllmaterial, das auch heute noch konkurrenzlos ist.

Natriumsulfat Na2SO4 kann bis zu 12 Wassermoleküle pro Moleküleinheit aufnehmen. Es wird deshalb als Trockenmittel benutzt.

 

Hydrogensalze ("saure Salze")

Schwefelsäure ist eine "zweiprotonige" Säure Bei Reaktionen mit Laugen und Metallen werden nicht immer beide protonen abgegeben. Es entsteht dann eine Verbindung, die sowohl als Säure wie auch als Salz betrachtet werden kann:

H2SO4 + NaOH → NaHSO4 + H2O

Das entstandene Natriumhydrogensulfat kann wie die Schwefelsäure selbst ein Proton abgeben und so Beispiels Weise Lackmus rot färben oder unedle Metalle angreifen:

2 NaHSO4 + Mg → MgSO4 + H2

Beim Lösen der Hydrogensalze in Wasser entstehen nämlich Oxoniumionen in recht hoher Konzentration:

HSO4- + H2O → H3O+ +  SO42-

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