Phosphate sind die Salze der Phosphorsäure. Weil die ortho-Phosphorsäure H3PO4 eine 3-protonige Säure ist, kann ein Molekül Wasserstoff in 3 Stufen abgeben und somit drei Reihen von Salzen bilden, außer den eigentlichen Phosphaten noch die Hydrogenphosphate (z.B. Na2HPO4) und die Dihydrogenphosphate (z.B. NaH2PO4). Lösungen dieser Hydrogensalze bleiben bei Zusatz kleinerer Mengen von Säuren und Laugen praktisch neutral - sie können sie praktisch "abfangen" - und spielen deshalb als "Pufferlösungen" in der Biologie eine wichtige Rolle.
Phosphate findest du fast überall: in unseren Knochen, unseren Zähnen, Im Gestein, Erzen - und vor allem in Pflanzen. Wenn du eine Pflanze verbrennst, wirst du in der Asche eine beachtliche Menge Phosphat finden. Weil dieses Phosphat aber nicht von der Luft und der Sonne geliefert wird, sondern aus dem Boden kommt, muss es nach der Ernte ersetzt werden: Man muss die Pflanze mit Phosphat "düngen"!
Neben Phosphat benötigt eine Pflanze vor allem Stickstoff und Kalium, ferner - je nach Boden und Pflanzenart - Magnesium, Calcium und eine Reihe von Spurenelementen wie Eisen, Schwefel, Kupfer, Nickel oder Chrom. Der knappste Nährstoff bestimmt den Ertrag, wie du auf der Grafik mit der "Minimumtonne" links siehst. Überdüngen hat also keinen Sinn. Es belastet nur das Grundwasser und kann sogar den Ertrag mindern. Besser ist es, nur die knappen Nähstoffe zuzuführen.
Phosphate findet man aber auch noch woanders: Sie werden den meisten Wasch- und Spülmitteln zugesetzt, weil einige von ihnen den Kalk im Leitungswasser, der auf der Wäsche einen hässlichen "Grauschleier" verursacht und die Rohre zusetzt, in eine lösliche Form überführen.
Das ist nicht schädlich, aber natürlich wirken auch diese Phosphate wie Dünger - nur auch dort, wo eine Düngung nicht erwünscht ist, z.B. in nährstoffarmen Gewässern. Folge: Die Gewässer werden "eutrophiert" (d.h. mit Nährstoffen angereichert) und die Pflanzen fangen an zu wuchern. Das Ergebnis siehst du auf dem Bild rechts.
Diese Pflanzen verbrauchen natürlich auch Sauerstoff, vor allem nachts, wenn keine Photosynthese möglich ist. Wenn es dumm läuft, ist irgendwann der ganze Sauerstoff im Wasser aufgezehrt und das Gewässer "kippt um". Dann fangen die Pflanzenreste an zu gären und das ist nicht nur eine äußerst anrüchige Angelegenheit, sondern es können sich auch starke Gifte bilden. Deswegen dürfen Abwässer keine Phosphate mehr enthalten, bevor sie wieder in die Flüsse eingeleitet werden. Eine moderne Kläranlage schafft das - aber besser ist es, wenn sie gar nicht erst hineinkommen. Für weiches Wasser braucht man keine Wasserenthärter - also kannst du auch Phosphatfreie Wasch- und Spülmittel benutzen.